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Allgemein Sicherheit

Meltdown & Spectre

Diese zwei Namen bestimmen derzeit die Techwelt, denn alle gängigen Betriebsysteme und CPUs sind betroffen. Alle Desktop-PCs, Laptops, Tables, Smartphone und sonstige Geräte lassen sich durch Verwendung dieser Angriffsmuster auslesen. Da es sich nicht um Schadsoftware handelt, können Ihnen Virenschutz-Programme leider nicht helfen.

  • Wir empfehlen Ihnen unverzüglich die Installation sämtlicher Sicherheits-Updates der Betriebssysteme Ihrer Geräte!
  • Zudem ist es erforderlich sämtliche Firmware zu aktualisieren. Informationen dazu erhalten Sie bei den jeweiligen Herstellern.

Eine gute FAQ zum Thema: https://www.heise.de/newsticker/meldung/FAQ-zu-Meltdown-und-Spectre

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Sicherheit WebTech

Hitch, der TLS Doktor

Ein Einblick tief in den Maschinenraum unserer Webserver – Obacht es wird technisch:

Bis heute wurden fast alle Webseiten der Bergischen Universität über das nicht verschlüsselte Protokoll HTTP ausgeliefert. Nur bei Seiten, welche sensible Daten erheben und von denen wir darüber hinaus Kenntnis hatten, wurden verschlüsselt per HTTPS an die Anwender gebracht. Das ist nun anders – alle Webseiten, welche durch das zentrale CMS TYPO3 ausgeliefert werden und auf eine Domain mit der Endung .uni-wuppertal.de hören, werden standardmäßig verschlüsselt. Siehe hierzu unsere Meldung von Heute.

Damit das funktioniert, haben wir eine neue Software im Einsatz, welche die notwendigen Zertifikate verwaltet und gleichzeitig unseren Webbeschleuniger varnish beliefert: Hitch!

Nicht der Date-Doktor, sondern eher der TLS Doktor. Hitch ist ein sogenannter terminierender SSL-Proxy. Das bedeutet, er nimmt SSL-Verbindungen entgegen, entschlüsselt diese, reicht das ganze weiter an unseren Webproxy varnish, wartet auf Antwort, verschlüsselt diese wieder und liefert die Webseite an den Kunden aus. Hitch ist ein sogenannter “dummer” Proxy, kann also im Gegensatz zu HAProxy keinerlei Manipulationen vornehmen oder gar regelbasiert Unterscheidungen treffen, sondern nur “auspacken-weiterleiten-einpacken-ausliefern” betreiben 😉

Nachfolgend unsere Config dazu, da ist nahezu Standard und nix besonderes:

frontend = {
  host = "*"
  port = "443"
}
backend = "[127.0.0.1]:6086"    # 6086 is the default Varnish PROXY port.
workers = 2                    # number of CPU cores

daemon = on
user = "nobody"
group = "nogroup"
syslog-facility = "daemon"

# Enable to let clients negotiate HTTP/2 with ALPN. (default off)
#alpn-protos = "http/2, http/1.1"

# run Varnish as backend over PROXY; varnishd -a :80 -a localhost:6086,PROXY ..
write-proxy-v2 = on             # Write PROXY header

# List of PEM files, each with key, certificates and dhparams
pem-file = "/path/to/pemfile.pem"

# Which ciphers do we support:
ciphers = "EECDH+AESGCM:EDH+AESGCM:AES256+EECDH:AES256+EDH"

Hitch lauscht auf 443, leitet intern alles an varnish auf Port 6086 weiter. Dazu verwendet er das PROXY V2 Protokoll. Damit nun alle Seiten der Universität aus TYPO3 verschlüsselt werden, weisen wir varnish an, alle auf Port 80 einkommenden Verbindungen für die Domains, welche auf uni-wuppertal.de enden, auf HTTPS, also Port 443, weiterzuleiten:

import std;

sub vcl_recv {
    if (std.port(local.ip) == 80 && req.http.host ~ "(?i)uni-wuppertal.de$" ) {
        if (req.http.host !~ "^(www.)?(ausnahmen|kommen|hierhin).uni-wuppertal.de$" ) {
            set req.http.x-redir = "https://" + req.http.host + req.url;
            return(synth(301));
        }
    }
}

Hier gibt es allerdings im zweiten if-Statement einen Ausnahmeblock, da wir für einige Domains im Namensraum uni-wuppertal.de derzeit keine Umleitung vornehmen. Diese lassen sich aber an zwei Händen abzählen.
Die eigentliche Umleitung wird dann in sub vcl_synth vorgenommen:

sub vcl_synth {
    if (resp.status == 301) {
        set resp.http.Location = req.http.x-redir;
        return (deliver);
    }
}

Wer also einen leistungsfähigen SSL Proxy benötigt, dem sei der leichtgewichtige Hitch durchaus an’s Herz gelegt. Das er aus dem selben Hause wie varnish kommt, ist für uns natürlich noch ein weiterer Vorteil.

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Sicherheit

Cryptomator für Android oder: Private Daten in der Cloud ablegen cont’d

Über die Software cryptomator habe ich ja schon an dieser Stelle geschrieben. Damals hieß es in meinem Artikel, dass

Es existieren Varianten für alle gängigen Betriebssysteme, lediglich für Android ist erst eine frühe Betaversion erschienen. Hier wird aber der Funktionsumfang auch in den nächsten Monaten den Versionen für Windows, OS X oder iOS angeglichen werden.

Das hat sich mittlerweile geändert. So existiert zwar noch kein offizielles Release für Android, aber eine erstaunlich gute Beta-Version derzeit in der Version 0.5. Diese kann nicht nur gängige Clouddienste wie Google Drive oder Onedrive anbinden, sondern auch Sciebo sprechen! Und das geht wie folgt:

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Safer Internet Day 2017

Heute, am 07.02.2017, ist der “Safer Internet Day 2017”, an dem die Initiative der Europäischen Kommission unter dem Motto “Be the change: unite for a better internet” weltweit zu Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit aufruft.

Der deutsche Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf dem Thema “(Cyber)Mobbing“, welches schon im Jahr 2009 Thema war und sicherlich nichts an Aktualität eingebüßt hat. Die Inititiative klicksafe hält dazu eine aktualisierte Version des Unterrichtsmoduls “Was tun bei Cyber-Mobbing?” auf ihren Webseiten zum Abruf bereit.

Wir nehmen dies zum Anlass, in loser Folge in der Woche bis zum 14.02.2017 über unsere Social-Mediakanäle Twitter und Facebook auf Artikel, Netzfundstücke und andere Initiativen rund um das Kernthema aufmerksam zu machen.

SID 2017 - safer internet day

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Private Daten in der Cloud ablegen

Kennen wir alle: Wir legen privaten Daten (Bilder, Dokumente etc.) in die Cloud. Laden das bei Dropbox hoch, oder besser, nutzen den Dienst Sciebo. Nun liegen die Daten dort zwar relativ sicher, trotzdem kann theoretisch jeder die Daten einsehen. Sei es der Sciebo-Admin, ein unberechtigter Dritter, der mein Passwort gehackt hat, oder oder oder. Aus diesem Grund dürfen dienstliche Daten mit hohem oder sehr hohem Schutzbedarf dort gar nicht abgelegt werden – bitte hier die Handlungsempfehlung zu Sciebo beachten.

Nun ist Ihr Umgang mit privaten Daten natürlich grundsätzlich Ihnen überlassen. Ich speichere beispielsweise Fotos, die ich mit meinem Smartphone mache, auf Sciebo. Um ein zentrales “Backup” zu haben, damit ich sie nicht Google geben muss und um die Bilder auf verschiedenen Geräten synchron und damit zugreifbar zu halten. Aber ich möchte nicht, dass diese dort im Klartext liegen. Lange Rede, kurzer Sinn: Verschlüsselung muss her! Und da gibt es nun seit einiger Zeit das wirklich gute Tool Cryptomator.

Die Software ist Open Source, wird aktiv weiterentwickelt und ist einfach zu handhaben.

Um unter Windows einen neuen Tresor anzulegen, erstellen Sie einfach einen neuen Ordner in Sciebo, wählen diesen in Cryptomator aus, legen ein sicheres (!) Passwort fest (niemals vergessen, Sie können das nicht wiederherstellen – Ihre Daten wären verloren) und schon bindet die Software Ihnen ein neues Netzlaufwerk ein.

Ansicht Windows ExplorerAuf diesem können Sie nun all ihre sensiblen Daten abspeichern, die Verschlüsselung übernimmt Cryptomator transparent im Hintergrund vor. Innerhalb Ihrers Cloud-Speichers können Sie nun sehen, wie in dem als “Tresor” gekennzeichneten Ordner Ihre Dateien, bzw. deren verschlüsselte Varianten, abgelegt werden. Rückschlüsse auf Dateinamen oder Ordnerstrukturen sind nicht möglich.

Es existieren Varianten für alle gängigen Betriebssysteme, lediglich für Android ist erst eine frühe Betaversion erschienen. Hier wird aber der Funktionsumfang auch in den nächsten Monaten den Versionen für Windows, OS X oder iOS angeglichen werden.